Goldhaubengruppe
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Eine Goldhaube ist eine Kopfbedeckung für Frauen aus dem bayrisch-österreichischen Raum. Im Jahr 1977 gründeten 13 traditionsbewusste Lembacher Frauen unter der Leitung von Obfrau Rosa Dobretsberger eine Goldhauben- und Kopftuchgruppe, um dieses schöne Brauchtum zu erhalten und neu zu beleben, denn Goldhaubengruppen hatte es in Lembach schon vor 100 Jahren gegeben.
FOTONACHWEIS – Wer sind die Personen auf dem o.a. Bild – siehe Personenbeschreibung auf https://lembach.topothek.at – ID 0115251
Seither ist die Frauengruppe in Festtracht bei Festen und Feiern in Pfarre und Gemeinde gerne gesehen. Auch viele andere Aktivitäten im Jahreskreis werden von den Frauen der Goldhaubengruppe gestaltet und unterstützt, etwa die Pflege von Tradition, Brauchtum und Volkskultur bei Adventfeiern, Trachtenschauen, Brauchtumsveranstaltungen oder örtlichen und überregionalen Ausstellungen.
Alljährlich wird seit 1981 jeweils im Mai ein Trachtensonntag mit Festmesse, Festzug, Standlmarkt und Blasmusikkonzert veranstaltet. Bei diesem Fest trifft sich Jung und Alt zum gemütlichen Beisammensein auf dem Marktplatz. Besonders beliebt sind dabei die selbstgebackenen Mehlspeisen. Auch im sozial-karitativen Bereich ist die Goldhaubengruppe aktiv. Alte, Kranke, Behinderte sowie sozial Benachteiligte waren seit der Gründung Zielgruppen von Hilfsaktionen in der Gemeinde und im Land.
Geschichte der Goldhaube – Von der Bodenhaube zur Goldhaube
Schon um 1760 wurde in bürgerlichen Kreisen die Böndel- oder Bodenhaube getragen, die der heutigen Mädchen- und Bürgerhaube glich. Im Verlauf des 18. und frühen 19. Jahrhunderts entwickelten sich die weichen Stoffhauben, die wegen ihrer reichen goldenen Stickverzierungen Goldhauben genannt wurden. Rasch wurde die Goldhaube eine beliebte Kopfbedeckung, sodass Mitte des 19. Jahrhunderts sogar eine eigene handwerkliche Industrie damit beschäftigt war, das Material für die „güldenen Haubm“ herzustellen. Heute gibt es fast 18.000 Goldhauben-und Kopftuchträgerinnen in Oberösterreich.
Unter die Haube kommen
Das Kopftuch wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts von Bäuerinnen zum Kirchgang getragen und erfreut sich gerade heute auch bei jungen Frauen großer Beliebtheit. Allein in Oberösterreich gibt es 40 verschiedene Bindearten des Kopftuches. Einheitlich war den Trägerinnen der verschiedenen Hauben und Kopftücher der Familienstand: Nur verheiratete Frauen trugen eine Kopfbedeckung – daher kommt auch der Ausspruch “unter die Haube kommen“.
OBFRAU VRONI HOPFNER
Neubau, 4132 Lembach