
Sonntag, 2. März 2025 – Faschingspredigt – Ja, die Freude, liebe Leut, die ist mein Geheimtipp nicht nur heut. Freude haben, Freude machen, freuen, singen, beten, lachen ..
DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER
Alle Jahre wieder gibt es eine Faschingspredigt. Schön verdichtet und verreimt. Gedacht fürs Schmunzeln und zum Lachen und natürlich auch zum Grübeln über ew’ge Sachen.
Predigt von Maximilian PÜHRINGER
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift
Faschingspredigt 2025
Liebe Leut‘, ich will es wagen,
die Predigt heut gereimt zu sagen.
Spitzt die Ohren, Alt und Jung,
seht es nicht als Zumutung!
Allerdings, wir versteh‘n uns recht,
hier bloß Gaudi, das wär schlecht.
Ne Predigt is‘ kei‘ Narrenred,
ums Gotteswort es bei uns geht!
Fit, dynamisch, jung und schön,
will jeder seinen Körper sehn.
Doch was tun wir für die Seele?
Die kommt zu kurz, da tut’s oft fehln.
Freunde, hier liegt vieles brach.
Die Seele, sie hinkt hinten nach.
Wirklich wahr, ist’s nicht ein Jammer,
sie gleicht oft einer Rumpelkammer.
Bei manchem ist die Seel erkrankt,
doch gibt es da, Gott sei’s gedankt,
liebe Leute, glaubt es nur,
eine ganz besond‘re Kur.
Als Seelenfachmann bin ich hier,
hört gut zu und glaubt es mir,
was es auf sich hat
mit Kosmetik meiner Art.
Jeder Mensch, ob Mann ob Weib,
tut ja etwas für den Leib,
wäscht und salbt sich Haupt und Glieder,
geht zum Doktor hin und wieder,
um auch seine Innereien
stets von allen Übeln zu befreien.
Leider – oder Gott sei Dank –
werden viele trotzdem krank,
denn sie lassen arg es fehlen
an Kosmetik für die Seelen.
Hier komm‘ ich als Fachmann heute,
lasst euch raten, liebe Leute!
Wenn die Seele sanft erwacht,
morgens zwischen fünf und acht,
braucht sie Stärkung für den Tag,
der – Gott weiß – was bringen mag.
Drum empfehl‘ ich gegen Sorgen
Das Gebet am frühen Morgen.
Hat die Arbeit uns am Kragen,
rebellieren Herz und Magen,
läuft die Galle, kocht das Blut,
– hier sind Stoßgebete gut –!
Sie sind „Balsam auf die Schnelle“
Für manch wunde Seelenstelle.
Abends nach des Tages Plage
Braucht der Mensch ganz ohne Frage
Noch den Seufzer „Gott sei Dank!“
Ohne diesen wird er krank.
Das verhärtete Gemüt
Wird gelockert durch ein Lied.
Dies ist die bessere Massage,
als wenn Zorn dich bringt in Rage.
Runzeln, Pickel oder Falten,
die sich in der Seele halten,
müssen wir mit Liebe glätten,
anders ist sie nicht zu retten.
Und ein wahrer Seelenhalter
ist das Singen frommer Psalter.
Als Korsett und Seelenmieder
braucht der Mensch auch hin und wieder
ein ganz kräftiges Gebot,
denn die Seele geht sonst tot! –
Mancher hier – ich schließ mich ein –
kennt das Wörtchen „Seelenpein“.
Dieser Zustand macht auf Dauer
Herz, Gemüt und Magen sauer.
Drum als Natron für die Seele
das Gespräch ich sehr empfehle.
Ist die Seele arg geschunden,
heilt ein Pflaster viele Wunden,
es wird einfach Trost genannt,
ist nicht immer schnell zur Hand.
Seelen kann man auch entgiften,
wenn die Menschen Frieden stiften.
Als Expander für die Seele
Einkehrtage ich empfehle.
Diese zieh’n sich etwas hin,
haben aber tiefen Sinn.
Wird die Seele unempfindlich
braucht sie Buße, aber gründlich.
Merket! – Habgier oder Geiz
nimmt der Seele jeden Reiz.
Sie wird platt wie eine Flunder.
Großmut wirkt dagegen Wunder.
Eitelkeit und dummer Stolz
macht die Seele hart wie Holz.
Rachsucht macht die Seele klein,
Machtgier macht sie hart wie Stein.
Hat die Seele Eiterbeulen
– ja das gibt’s, es ist zum Heulen –
wenn so schlimm es um sie steht,
setzt sie schleunigst auf Diät.
Weg mit allem, was gefährlich,
in sich gehen, aber ehrlich!
Manch Seele kriegte Schwung,
wurde wieder frisch und jung,
weil sie sich mal liften ließ
und auf Gleichgesinnte stieß,
die mit ihr nach Freude strebten,
mit dem Blick nach „oben“ lebten.
Ja, die Freude, liebe Leute,
die ist mein Geheimtipp heute.
Freude haben, Freude machen,
freuen, singen, beten, lachen
ist Kosmetik für die Seelen,
dringend möcht ich sie empfehlen.
Denn Gott schuf ja die Seelen schön,
und schön will er sie wiedersehn.
DIE MASKE
Und eins von diesen Faschingsthemen
gilt es mir noch vorzunehmen.
Die Maske und was so oft dahintersteckt,
dies Jahr mein besonderes Interesse weckt.
Die Maske der Güte und der Liebe.
Oft stecken dahinter selbstische Triebe.
So mancher will mit guten Gaben
den Lazarus vom Leib nur haben.
Er steht dann zwar auf Spendenlisten,
doch tut er vor den Armen flüchten.
Am Ende gar wird offenbar,
dass er sich selbst der Nächste war.
Die Maske der Sanftmut – freundlich und milde.
Ein Wolf im Schafspelz erscheint in dem Bilde.
Nach außen stinkfreundlich, da macht er lieb Kind,
nach innen arg wütend, da ist er fast blind.
Die Maske macht‘s möglich, die Maske viel kann,
sie macht zu `nem Engel den schlimmsten Mann.
Die Maske des Anstands, der Integrität,
als ob einer gar keine Fehler mehr hätt‘!
Die Maske der Demut und der Frömmigkeit,
als wär man stets für den Himmel bereit.
Und ist doch – de facto – der Welt sehr verbunden,
vergisst alle Vorsätze in manchen Stunden.
Nur: Streng geheim übt man dieses Treiben.
Nach außen muss alles hübsch sauber bleiben.
Uralt ist dieses unehrliche Streben.
Gehört’s vielleicht gar zum menschlichen Leben?
So alt, dass wir von derartigen Sünden
schon in der Bibel Berichte finden,
wo der Teufel selbst sei maskiert gegangen
im Paradies – in Verkleidung von Schlangen.
Dort sprach er zum Menschen: „Wahr wird dein Traum,
wenn Früchte ihr esst vom mittlern Baum.
Wie Gott werdet ihr sein, weise und mächtig!“
Mehr sein als man ist, die Maske scheint prächtig!
Doch stand sie ihm nicht, dem Menschen, dem kleinen,
der mehr sein wollte und noch mehr scheinen.
Mit einem Schlag, als er sich dann sah,
stand nackt er und ohne Maske da.
Und die Moral von der Geschicht:
Gott kennt dein wahres Angesicht.
Wer immer wir sind, wer immer wir scheinen,
ob froh wir lachen, ob traurig wir weinen:
Gott schaut nicht aufs Äußre, die Maske zählt nicht.
Er schaut in die Seele. Das Herz hat Gewicht.
Und, meine Lieben, wenn wir genau hinseh’n:
Tut Gott oft nicht selber verkleidet geh‘n?
Er kommt als hungriger, dürstender Mann,
als jeder, der sich nicht recht helfen kann.
Und wenn IHM helfen – uns Freude macht,
dann lüftet er seine Maske – und lacht.
Einmal nach den Jahren allen,
da werden alle Masken fallen.
Und unser wahres Angesicht
kommt an des Jüngsten Tages Licht.
Was bei uns echt, was ist Fassade,
das Krumme, das uns dünkt gerade,
was einer ist, was einer war,
am Ende wird es offenbar.
Da hilft nicht Schein, da helfen nicht Lügen,
den Vater im Himmel kann keiner betrügen.
Ihn könnt ihr nicht täuschen, er fällt nicht rein.
Er unterscheidet zwischen Schein und Sein.
Drum tut nicht nur die Masken hegen,
das wahre Gesicht gilt es zu pflegen,
damit euch nach dem Letzten Tag
nicht ew’ger Katzenjammer plagt.
Sagt Ja, wenn ja! Sagt nein, wenn nein!
Das andere ist übel. Das andere lasst sein!
Wisst, dass die Masken einst alle verbrennen,
doch ihr sollt fröhlich schauen können,
ins Antlitz unseres Herrn Jesus Christ,
Euch allen nun , der ganzen G’meinde,
wünsch ich Lust und Frohsinn heute,
dass man merkt an unsrem Singen:
Heil und Heilung will gelingen,
dass man hört an unsrem Mund:
Herz und Seele sind gesund.
Lassen wir den Griesgram los,
diese üble, trübe Soß!
Lachen wir in Gottes Namen!
Das ist Faschingsfreude – Amen
Liebe Brüder und auch Schwestern!
Dann lasst uns feiern und nicht lästern, denn heute ist nicht morgen und morgen ist nicht gestern.
Sonntags-Evangelium

Evangelium: Lukas 6,39–45
Schau zuerst auf deine Grenzen.
In jener Zeit sprach Jesus in Gleichnissen zu seinen Jüngern: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt. Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.
Bildnachweis: FPP
Link zur Lembacher Messe vom 16. Februar auf Servus-TV (bis April abrufbar)

Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.

HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))
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H. Maximilian Pühringer O.Praem
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