CHRONIK – Was haben Lembach, die EU und die Wundertätige Medaille gemeinsam?

Auf den ersten Blick nicht allzu viel könnte man meinen ...

Zwölf Sterne als starkes Symbol

Die Flagge der EU, das alte und das neue Lembacher Gemeinde-Wappen sowie die Wundertätige Medaille haben die Zahl 12 in Form von 12 Sternen integriert.

Und noch eine weitere Gemeinsamkeit gibt es: überall werden die Sterne auf einem blauen Hintergrund dargestellt. Die Ähnlichkeiten sind wohl nicht nur symbolischer, sondern auch geistiger (bzw. energetischer) Natur.

Die Gemeinsamkeit zwischen diesen drei Bildern ist also die Zahl 12, die Zahl der Vollkommenheit des alten Duodezimalsystems , wobei die EU immer zwölf 5-strahlige Sterne hat. Bei der Wundertätigen Medaille sind es je nach Hersteller fünf- oder sechsstrahlige Sterne. Ebenso beim Lembacher Wappen; das alte Wappen hat fünfstrahlige Sterne, das neue hat sechstrahlige Sterne. Allen gemeinsam ist jedoch die Anzahl: 12

Dem Autor dieser Zeilen sind gewisse Zusammenhänge in der vergangenen Weihnachtszeit aufgefallen, als ein Familienmitglied diese Medaille als Geschenk bekommen hat. Da die meisten Leser die EU in Grundzügen kennen, wollen wir uns primär mit der Geschichte des Lembacher Wappens aber auch mit der sog. „Wundertätigen Medaille“ befassen.

Angeblich ist die Wundertätige Medaille nach dem Kreuz der am meisten verwendete religiöse Gegenstand (Devotionalie) in der christlichen Welt. Wer sowohl an die geistige als auch materielle Schutzwirkung dieser Medaille glaubt, sollte diese Medaille als Anhänger um den Hals tragen, damit die positiven Wirkungen am besten zur Geltung kommen. Wichtig ist, dass die Medaille von einem Priester gesegnet wird. Übrigens: die aktuelle Flagge der EU gäbe es ohne diese Wundertätige Medaille gar nicht. Falls euch diese Zusammenhänge interessieren, dann lest einfach weiter.

Beginnen wir im Jahr 1612 in Lembach

14 Jahre vor dem Ausbruch des O.Ö. Bauernkrieges in Lembach wurde unsere Gemeinde im Jahr 1612 zum Markt erhoben. Seither dürfen wir uns Marktgemeinde nennen. Anlässlich des 400jährigen Jubiläums dieser Markterhebung haben wir im Jahr 2012 ein sehr schönes 400-Jahre-Marktfest gefeiert. Und weil damals im Jahr 1612 unser Kaiser Matthias einen Tag vor Weihnachten Lembach zum vollkommenen Markt erhoben hat, geht man laut den Verfassern unseres Heimatbuches davon aus, dass im Zuge dessen auch ein eigenes Wappen verliehen wurde (nächstes Bild).

Erste Dokumente hierfür können jedoch erst mit dem Jahr 1652 datiert werden, und zwar durch einen Siegelabdruck eines Prägesiegels. So ein Prägesiegel wurde übrigens in den 1950er Jahren bei Umbau-Arbeiten im Garten des Lembacher Malermeisters Krauk gefunden. In der Wappensammlung des OÖ. Landesarchivs in Linz wird das historische Lembacher Marktwappen so beschrieben: „Blau und Gold zweimal im Wellenschnitte geteilt, je ein großer goldener Stern, von fünf kleinen begleitet. Als Schildhalter zwei rot bewehrte Löwen.

Altes Wappen der Marktgemeinde Lembach seit 1612 (fünfstrahlig)
BILD: Chronik 400 Jahre Markt Lembach

Über die genaue Deutung des Wappens gibt es unterschiedliche Auffassungen. In Anlehnung an den Ortsnamen Lembach wurde der goldene Wellenschnitt in der Wappenmitte (siehe Bild oben und unten) als symbolische Darstellung des Baches Lembachl gedeutet oder sogar in Verbindung mit Gold = Lehm = Le(h)mbach gebracht. Weiters wurde das Wellenband auch als Symbol für eine Unterteilung bzw. Trennung, ev. von Herrschaftsbereichen der Gutsherren gesehen.

Dass es – ebenso wie auf der Fahne der EU – insgesamt 12 Sterne im Wappen gibt, hat jedenfalls symbolstarken Charakter. Die Zahl 12 hatte in dem in früheren Jahrhunderten gebräuchlichen Duo-Dezimalsystem die heutige Bedeutung der Zahl 10 und galt als Symbol für Vollkommenheit: 12 Monate, 12 Stunden, 12 Apostel, 12 Stämme Israels, 12 Tierkreiszeichen, 1 Dutzend, etc.

(Quelle: https://www.lembach-hoerbich.at/Gemeindeamt/Wappen mit Online-Abfrage 1/2025 – sowie aus Chronik Buch „400 Jahre Markt Lembach“ aus dem Jahr 2012)

Neues Wappen der Marktgemeinde Lembach seit Unbekannt (sechsstrahlig)
BILD: Gemeinde Lembach

Was geschah 1830 in der RUE DU BAC in PARIS (Frankreich)

Grob geschätzt wurden im Jahr 2020 bereits mehr als 2560 Marienerscheinungen weltweit gezählt. Eine davon ist jene, die von der Wundertätigen Medaille in Frankreich handelt. Und diese ist auch von der Kirche offiziell anerkannt.

Die Gottesmutter Jungfrau Maria erschien 1830 einer Klosterschwester in Paris. Sie erschien in der Nacht, als alle schliefen. Sie schickte einen «Boten», um Schwester Catherine Labouré zu holen und bediente sich dafür des Schutzengels der Schwester. Es war halb zwölf Uhr abends, als der Schutzengel sie weckte und sie zu dieser unerwarteten Begegnung in die Kapelle begleitete.

Die Heilige Jungfrau zeigte Schwester Catherine eine Medaille, die sie verbreiten sollte. Es handelt sich um die weltberühmte Wundertätige Medaille. «Wer diese Medaille trägt, wird große Gnaden empfangen» heißt es. Im Jahr 1832 wütete eine große Seuche, die Cholera in Paris und forderte mehr als 20.000 Todesopfer, aber auf diese Medaille vertrauend erlebte man Wunderheilungen, Schutz und Bekehrungen. Aus diesem Grund wurde sie von der Stadt Paris als «wundertätig» bezeichnet. Im Jahr 1834 waren 500.000 Medaillen im Umlauf, ein Jahr später eine Million. Im Jahr 1839 gab es bereits über zehn Millionen Exemplare und 1876, dem Todesjahr von Schwester Catherine, waren geschätzt über eine Milliarde (!!!) Medaillen im Umlauf.“

«Wer diese Medaille trägt, wird große Gnaden empfangen.»

Wundertätige Medaille von der Hl. Schwester Catherine Labouré, Frankreich
Man sieht hier auf der Rückseite auch die 12 Sterne (fünfstrahlig)
(c) BILD und weitere Infos: Vizentinerinnen.de

„Auf der Medaille ist der Satz eingraviert: «O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zur dir unsere Zuflucht nehmen.» Über den beiden vereinten Herzen erscheinen ineinander verschlungen das Kreuz und das M Marias. Und schließlich die zwölf Sterne, ein Symbol der zwölf Stämme Israels im Alten Testament, der zwölf Apostel und dessen, was im Buch der Offenbarung prophezeit wurde: «Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt» (Offi D 12.1). (Zitate Quelle: teilweise aus Buch „Ich bereite euch vor“ von Damian Sanchez)

Hintergründe und tiefere Symbolik

Wer sich für die tiefere christliche Symbolik interessiert bzw. auch an persönlichen Zeugnissen interessiert ist, kann sich die nachfolgenden zwei Bilder lesen, ansonsten einfach weiter springen zum nächsten Absatz.

Quelle o.a. Text: m-i.info bzw. wundertaetige-medaille.info (Zeugnisse von Trägern der Medaille)
Persönliche Zeugnisse auf wundertaetige-medaille.info

Was geschah 1955 in der damals noch sehr jungen EU ?

„Am 8. Dezember 1955, als eine Kommission über 100 mögliche Entwürfe für eine EU-Flagge prüfte, wurde der Vorschlag von Arsène Heitz einstimmig angenommen. Heitz, ein gläubiger Katholik, bestätigte dies Jahre später: «Ich kam plötzlich auf die Idee, die zwölf Sterne der Wundertätigen Medaille der Rue du Bac auf einen blauen Hintergrund zu setzen, die Farbe der Heiligen Jungfrau Maria. Und mein Vorschlag wurde am Tag der Unbefleckten Empfängnis angenommen.»“ Zufall oder Fügung? Die Flagge der EU wurde also sehr stark von der Sternen-Krone der Jungfrau Maria auf ihrem blauen Mantel von der Erscheinung aus dem Jahr 1830 in Frankreich inspiriert.

„Diese zwölf Sterne sind uns nun sehr vertraut, wir sehen sie meist außerhalb des religiösen Kontexts an öffentlichen Orten, in Rathäusern, offiziellen Palais, im Fernsehen usw.: Diese zwölf Sterne, die die Hl. Schwester Catherine LABOURE gesehen hat, sind auch auf der Flagge der Europäischen Union (EU) zu sehen. Vor dem Hintergrund eines azurblauen Himmels bilden 12 Sterne aus Gold einen Kreis als Zeichen der Union aller Völker Europas.“ Die Zahl Zwölf ist unveränderlich, da diese Zahl den Menschen seit 5000 Jahren als Symbol für Vollkommenheit und Einheit gilt. (Zitate Quelle: teilweise aus Buch „Ich bereite euch vor“ von Damian Sanchez)

© FPP
Flagge der EU


12 Sterne auch in den Lembacher Nachrichten

Die seit dem Jahr 1979 herausgegebene Zeitung LEMBACHER NACHRICHTEN wurde auf Initiative vom damaligen Bgm. Herbert Kumpfmüller ab dem Jahr 2009 auf der Titelseite mit dem Zusatz „12-Sterne-Qualität“ versehen. Dadurch soll das symbolträchtige Lembacher Wappen mit den 12 Sternen, das schon über 400 Jahre lange in Verwendung ist, auch in der Medienlandschaft Eingang finden und so für deren Qualität bürgen. Ab 2025 bzw. im Lauf des Jänner wird diese „12-Sterne-Qualität“ auch im Header von Lembach-Online.at aufscheinen (in der PC-Version).

Fazit

Es scheint also zwischen Lembach, der EU und der Wundertätigen Medaille tatsächlich eine symbolstarke Beziehung zu geben. Spannt man den Bogen etwas weiter, dann reicht diese Beziehung beginnend von den ersten Tagen des Duodezimalsystems vor 5000 Jahren bis in die ferne Zukunft (siehe Offenbarung des Johannes über die Neugestaltung der Welt, Bibel). Daher scheint es insbesondere für Lembacherinnen und Lembacher eine Überlegung wert zu sein, sich diese Medaille einmal genauer anzusehen bzw. diese dann sogar zu tragen bzw. oder sie einfach irgendwie bei sich zu haben, was ja der Sinn dieser Medaille ist.


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Chronik (G) Josef REINTHALER Bildung
Verfasst am: 12.01.2025
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