Sonntag, 29. Dezember 2024 – Fest der Hl. Familie
DAS WORT ZUM SONNTAG - Predigt von Pfarrer Maximilian PÜHRINGER
Was macht die Heilige Familie zur Heiligen Familie? An fehlenden Konflikten kann es nicht liegen. Vielleicht sagt uns der Satz, der vor dem heutigen Evangelium steht worum es geht.
Predigt von Maximilian PÜHRINGER
Evangelium: Lukas 2,41–52
Perikopen: 1 Joh 3,1-2.21-24
für die Pfarren in Oberkappel, Altenhof, Lembach, Neustift
„Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.“ Es ist der Abschluss der Erzählungen des Evangelisten Lukas über die Geburt Jesu. Gleich danach erzählt er die Geschichte des 12-Jährigen Jesus im Tempel. Mit einem Satz werden die ersten zwölf Lebensjahre Jesu zusammengefasst. Für den heiligen Lukas war offenbar das Wichtigste über die ersten Lebensjahre Jesu gesagt. In ähnlicher Kürze beschreibt er übrigens auch die weiteren Jahre bis zum ersten öffentlichen Auftreten Jesu. Dort heißt es: Jesus „kehrte nach Nazareth zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen an Gott und an den Menschen.“
Gnade Gottes ist wesentlich, damit Familie funktioniert
Wenn wir heute das Fest der Heiligen Familie feiern, das Fest des heranwachsenden Jesus bei Maria und Josef, geht es nicht darum, uns das ideale Konzept einer christlichen Familie vor Augen zu führen. Vielmehr sollten wir uns daran erinnern, was den Kern und das Wesen der christlichen Frömmigkeit für jeden Menschen ausmacht. Egal, wo er lebt. Egal, in welcher Familienkonstellation er sich im Augenblick befindet. Dieser Kern ist mit den Worten des Evangelisten Lukas gesprochen: „Die Gnade Gottes ruhte auf ihm.“ Genau das will uns er uns deutlich machen: In all diesen Jahren, in denen Jesus heranwuchs und von denen wir eigentlich nichts wissen, in all diesen Jahren ruhte die Gnade Gottes auf ihm – lebte er in der Gegenwart Gottes, war Gott und seine Gegenwart lebendig, erfahrbar, spürbar.
Gott nicht aus unserem Haus (Herzen) jagen
Genau das wäre unser Auftrag, die wir jedes Jahr das Fest der Heiligen Familie feiern: sich dieser Gnade Gottes mitten unter uns wieder bewusst zu werden. Durch die Taufe sind wir mit dieser Gnade beschenkt. Solange wir Gott nicht aus dem Haus jagen, also aus unserem Herzen, solange ist er bei uns und wir in ihm. Unsere Gefahr besteht nicht so sehr darin, dass wir Gott ablehnen, andernfalls wären wir gar nicht mehr hier und würden miteinander Gottesdienst feiern. Unsere Gefahr besteht vielmehr darin, in unserem ganz normalen Alltag auf die Gnade Gottes und seine Gegenwart in und um uns einfach zu vergessen. Genau das sollten wir so gut es geht jeden Tag verhindern, nicht nur in unseren Familien, sondern immer und überall. „Maria bewahrte alles in ihrem Herzen“, heißt es.
Liebe Brüder und Schwestern!
Genau das sollten wir auch tun: Gott in unserem Herzen bewahren, ihn also nicht vergessen, sondern ihn wirken und seine Gegenwart spürbar werden lassen, in uns und um uns herum. Vielleicht wäre das ja auch einmal ein besonderer Neujahrsvorsatz: Ich werde wieder beginnen, mir täglich bewusst zu machen, dass Gott bei mir ist und meinen Tag mit seiner Gnade begleitet. Amen.
Sonntags-Evangelium
Evangelium: Lukas 2,41–52
Ich muss in dem sein, was meinem Vater gehört.
Ich muss in dem sein, was meinem Vater gehört.
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.
Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.
Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten nach ihm.
Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie voll Staunen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast du uns das angetan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.
Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?
Doch sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.
Bildnachweis: FP Premium
Ich sage Dir herzlichen Dank für das Lesen meiner Sonntagspredigt. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen schönen Sonntag und Gottes Segen für die kommende Woche. Ich segne Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. AMEN.
HERZLICHE EINLADUNG – Die Kirche steht Dir immer offen in Lembach. Wenn Messe ist. Wenn Anbetung ist. Aber genau so auch wenn die Kirche gerade leer ist und du einfach Ruhe finden willst. Ich freue mich immer über Deinen Besuch ..
.. und Jesus ganz sicher auch :)))
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