Die Stritzlmühlerin
Elisabeth Falkinger verbindet Tradition mit Kunst
Elisabeth Falkinger, ursprünglich in Gartenbau und Floristik ausgebildet, hat sich als Quereinsteigerin für eine Karriere als Bäckerin und Müllerin entschieden und führt den Betrieb ihrer Eltern weiter. Diese neue Rolle verbindet sie mit ihrer Leidenschaft für Kunst.
Mit den Händen zu arbeiten ist ihr einfach ein Bedürfnis, so Falkinger, die ihre Lehr- und Wanderjahre in den USA begann und dort erste berufliche Erfahrungen sammelte. Später kam ein Studium im Bereich Landschaftsdesign an der Universität für angewandte Kunst in Wien hinzu. 15 Jahre lebte sie dann in Wien, wo sie eine Gartenbaufirma führte und einige künstlerische Projekte auf Schiene brachte. Zu ihren originellsten Kunstprojekten gehört etwa eine Performance mit einem alten roten Traktor aus der Ukraine, die beim Supergau-Festival (Link) mediale Aufmerksamkeit erregte. Mit Unterstützung einiger Frauen, den sog. Feldarbeiterinnen strickte sie dabei ein Feld ein, um landwirtschaftliche Frauenarbeit künstlerisch sichtbar zu machen.
Neue Ideen für die „alte“ Stritzlmühle
Vor zwei Jahren kehrte Falkinger ins Mühlviertel zurück und übernahm die Stritzlmühle von ihren Eltern. Sie absolvierte die notwendigen Meisterprüfungen, um den Familienbetrieb als Müllerin und Bäckerin fortzuführen. Natürlich helfen die Eltern noch immer gerne mit ..
Die Neo-Chefin möchte auch ein paar Innovationen im traditionsreichen Betrieb einführen. So wird u.a. mit Dinkelbroten experimentiert, um das Sortiment sinnvoll zu erweitern. Dreimal in der Woche wird Brot im Holzofen gebacken. Verkauft wird es über regionale Geschäfte und im Hofladen selber. Von den Bauern aus der Umgebung wird der Schlägler Bioroggen angeliefert, deren Mehl das Hauptprodukt der Stritzlmühle ist. In der hofeigenen Handwerksmühle wird aber nicht nur für den Eigenbedarf sondern auch für andere Bäckereien gemahlen.
Tatendrang für die Zukunft
Die bodenständige Künstlerin und kreative Handwerkerin verspürt auch für die Zukunft großen Tatendrang. Besonders, da sich ihre jeweiligen Ausbildungen u.a. in Botanik, Landschafts- und Gartengestaltung, Lebensmittelverarbeitung immer wieder neu kombinieren lassen. Ihre Vision ist es, Kunst und Handwerk auf stets kreative Art und Weise zu verbinden. So plant sie auch Ausstellungen mit lokalen Künstlern und schätzt ganz besonders den sozialen Wert von erlebbarer, begehbarer und begreifbarer Kunst. „Es passt jetzt alles zusammen und fühlt sich sehr gut an“ ist ein Statement, dass man in abgewandelter Form immer wieder von ihr hören kann.
Links zum Thema:
- Tips.at – Ausführlicher Bericht über Stritzlmühlerin Elisabeth Falkinger
- pesche.com – Feldarbeiterinnen mit Strickdesign
- supergau.org – Projekt Feldarbeiterinnen