Wie verhindert man (digitale) Kriminaldelikte im Jugendbereich? TNMS Lembach erarbeitet Lösungen
CLICK & CHECK in der Schule. Polizei, Lehrer, Eltern und Schüler diskutieren in Workshops die besten Lösungen
Prävention in der Schule: Jugendliche fit machen für die digitale Welt
LEMBACH. Alle Schulen beschäftigen sich heutzutage mit dem vielschichtigen Thema Sicherheit, oft auch unterstützt von Experten der Polizei. So gibt es auch an der TNMS Lembach ( Technische, naturwissenschaftliche Mittelschule Lembach ) eine Kooperation mit Polizeiexperten im Bereich „Kriminalprävention“:
David HÖLLWIRTH (Polizeiinspektion Helfenberg), Martin ENGLEDER (PI Rohrbach) und Katharina PETERSEN (PI Neufelden) führen in den 3. Klassen ein 10-stündiges Präventionsprogramm durch, das auf die Bedürfnisse der Jugendlichen zugeschnitten ist. Das Programm läuft von Mitte Februar bis Ende April 2024.
Kinder und Jugendliche im Netz
In Europa benutzen 34 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 9 bis 16 Jahren täglich das Internet. Das digitale Zeitalter bringt zwar auch neue Chancen im Bildungsbereich, aber genauso auch neue Bedrohungen. (Cyber-)Mobbing, Hass- und Bedrohungsreden, sexuelle Verwirrung und Ausbeutung, dubiose Gewinnspiele und Kettenbriefe, irreführende und süchtig machende Werbung sind nur einige Beispiele.
Jeder fünfte Schüler Opfer von Cybermobbing
In Österreich wurde laut Studien bereits jeder fünfte Schüler Opfer von Cybermobbing. Der bewusste Umgang mit den eigenen Daten und das Erkennen von Gefahrensituationen im Netz kommen daher immer mehr auf den Lehrplan.
„Click & Check“ oder wie geht Verantwortung im digitalen Zeitalter
Im Mittelpunkt des Programms „Click & Check“ steht der verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Medien. In einer Zeit, in der Smartphones und soziale Netzwerke allgegenwärtig sind, ist es wichtiger denn je, dass Jugendliche die damit verbundenen Risiken und Chancen kennen.
In den jeweiligen Einheiten wird aber nicht nur vor Gefahren gewarnt, sondern auch darüber informiert, wie man sich als Einzelperson verhalten sollte, damit man nicht selber – absichtlich oder unabsichtlich – ein strafbares Delikt begeht. Abgerundet wird das Präventions-Thema durch wichtige Infos aus dem Jugendschutzgesetz.
„Soziale Medien wie TikTok oder WhatsApp dürfen erst ab 16 Jahren genützt werden, außer Eltern stimmen einer früheren Nutzung zu.“
[Aus Jugendschutzgesetz Österreich]
Diskutieren und lernen
Das 10 stündige Workshop-Programm ist interaktiv gestaltet. Theoretische Inhalte und praktische Gruppenarbeiten wechseln sich ab. Teilnehmer lernen u.a., wie man sich konkret gegen Cyber-Mobbing schützen bzw. damit umgehen kann. Und auch welche Ansprechpartner es dafür im Ernstfall gibt.
Workshop ein Gewinn für alle
Begleitet durch Profis lernen die Jugendlichen wichtige Kompetenzen für die digitale Welt. Die Lehrkräfte erhalten dagegen Unterstützung bei der Erziehung zu Medienmündigkeit. Aber auch die Eltern werden sensibilisiert für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters, das sich immer schneller dreht. So war auch eine Zusammenkunft der Eltern zu diesem Thema äußerst gut besucht und niemand stellte die Wichtigkeit dieses Themas in Abrede.
Dauerthema in Schule
Organisiert und betreut wird das Präventions-Programm von Eva MÜHLPARZER-HARTL, Lehrerin an der TNMS Lembach und Klassenvorständin der 3a. Eva Mühlparzer-Hartl arbeitet eng mit der Polizei zusammen, um den Schülerinnen und Schülern ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Mühlparzer-Hartl auf die Frage, warum ihr diese Aufklärungsarbeit in der Schule so wichtig ist:
„Weil man immer wieder damit konfrontiert wird. Es vergeht kein Monat in der Schule, wo nicht wieder irgendein Thema auftaucht. Aktuell sind wieder Kettenbriefe im Umlauf. Als Schule ist es uns auch besonders wichtig, dass dieses Thema gemeinsam mit Expertinnen und Experten erarbeitet wird.“
(Eva MÜHLPARZER-HARTL)
Weitere Informationen
- Programm „Click & Check“: [Folder PDF]
Weitere österreichweite Präventionsprogramme