Kleine Schulen auf dem Land
VDir. Josef Eibl mit Leserbrief in den ÖÖN
Vordergründig mag die Rechnung mit ein paar Schulen in einem Bezirk, darin hunderte Schüler sitzen, wirtschaftlich aufgehen. Eine mögliche Mobilität (Auch Kindergartenkinder werden 20 Kilometer durch die Gegend gekarrt) verleitet manch schulischen Ökonomen zu solch kruden Rechenexempeln.
Ein Blick auf die Struktur der ländlichen Region zeigt von anderen Notwendigkeiten, um dem wertvollen Lebensraum gerecht zu werden. Eine Region wie z. B. das Obere Mühlviertel ist geprägt von Dörfern, kleinen Orten und Märkten. Das sind die wertvollen Eigen- und Besonderheiten, die es auch bildungsmäßig zu würdigen und zu bewirtschaften gilt. In urbanen Räumen gibt es andere Charakteristika mit anderen Herausforderungen, anderen Antworten und den Bedarf einer standortspezifischen Bewertung und Bewirtschaftung.
Langfristig kann ein verantwortlicher (Schul-)Politiker keine Entscheidung rechtfertigen, die zu Absiedlung und Auslaugung einer ganzen Region, zur Schließung von Schulen, zu Verlust von Identität, Zugehörigkeit und Beheimatung der einzelnen Menschen und der nachkommenden Generation führt.
In den ländlichen Regionen gilt die Aufmerksamkeit und Verantwortung den besonderen kleinen Schulen, die im Übrigen an manchen Hochschulen ob ihres besonderen Unterrichts bereits als Vorbild in Unterricht und Erziehung gelten: klassenübergreifender, jahrgangsgemischter Unterricht in überschaubaren Einheiten gilt als eine herausragende Möglichkeit, das Sozialkapital unserer Zukunft abzusichern und zu mehren.
Quelle: Leserbrief von VDir. Josef Eibl – ARGE Kleinschulen OÃ., Niederkappel – in den OÃ Nachrichten vom 29. Oktober 2011